25 Jahre Ministry

Alles begann mit einem Paukenschlag: Marco Luschnat, ein Geschäftsmann mit typischem Werberhabitus der 90er Jahre, wurde 1998 von seinem damaligen Arbeitgeber vor die Tür gesetzt – völlig zu Recht, wie er selbst sagt. Was für die meisten ein schwerer Schlag gewesen wäre, war für Marco der Startschuss zu etwas Größerem. Nur wenige Monate später, Anfang 1999 gründete er zusammen mit seinem Freund Jörn Radel eine eigene Agentur, die „Ministry of Media“. Das war der Auftakt einer außergewöhnlichen Reise, die von Ehrlichkeit, Mut und der ständigen Bereitschaft, sich neu zu erfinden, geprägt war – wertvolle Charakterzüge, die bis heute die Unternehmens-DNA ausmachen.

1999-2006: Ministry of Media – Aufstieg in die digitale Welt

Die späten 90er-Jahre: eine Zeit, in der das World Wide Web in die Welt explodierte und jeder, der etwas auf sich hielt, auf der digitalen Welle mitsurfen wollte. Für Marco und Jörn bedeutete das zunächst ein bescheidenes Büro in Hamburg Borgfelde mit nichts weiter als einer einfachen Spanplatte als Schreibtisch.

Doch mit einem starken Netzwerk und einer klaren Vision gelang es ihnen, bereits im ersten Jahr einen bedeutenden Auftrag vom Heinrich Bauer Verlag an Land zu ziehen und erfolgreich abzuliefern. Plötzlich standen sie im Rampenlicht, und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Weitere renommierte Verlage wie der Jahreszeitenverlag und die Verlagsgruppe Milchstraße folgten, und die Agentur wuchs rasant. Ministry avancierte schnell zu einem gefeierten Pionier einer noch jungen, aufregenden digitalen Szene – von Websites über Werbebanner bis hin zu Suchmaschinen-Marketing. Es folgten ein Umzug in ein cooles Büro in Hamburg Winterhude mit maßgefertigten Schreibtischen und Cabrios für die beiden Geschäftsführer. Sie firmierten inzwischen unter Ministry of Media Media Productions and Consulting GmbH und gewannen unter anderem Etats von Premiere und der Deutschen Bahn.

2001 wurden sie von der Dotcom-Krise eingeholt. Aufträge blieben aus, und der Druck, den langfristigen Mietvertrag in der Jarrestraße zu erfüllen, wurde drückend. Doch anstatt aufzugeben, bewiesen Marco und sein Team Widerstandskraft. Während sich der Markt erholte, holten sie kreative Köpfe wie Nis Niemeier mit ins Boot – Man(n) kannte sich noch vom alten Arbeitgeber. Gemeinsam gingen sie gestärkt aus der Krise hervor, gründeten mit Nis Niemeier an der Spitze zusätzlich die Ministry of Media Digital Advertising GmbH und rittenmit den Etats von SEAT, Bertelsmann Verlag, Deutsche Bank und  Procter & Gamble auf einer neuen Erfolgswelle. 2004 wurde David Cummins als Software-Entwickler geholt, um das Team im Bereich Web-Entwicklung zu verstärken. Man(n) kannte sich ebenfalls noch vom alten Arbeitgeber.

Der Erfolg blieb nicht unbemerkt … Eines Tages klingelte bei Marco das Telefon. Andreas Ollmann, ein alter Schulfreund, war am anderen Ende der Leitung. Er war inzwischen Gesellschafter bei der Werbeagentur Bartel, Brömmel, Struck & Partner, kurz BBS, und auf der Suche nach einem Kooperationspartner für digitale Dienstleistungen. Die darauffolgende Zusammenarbeit spricht für sich: Gemeinsam gewannen sie 2002 den Sonderpreis des Konvergenz-Awards für die Knorr Kampagne – wo Ministry außerdem noch den ersten Preis mit ihrer SEAT Kampagne holte.

Jörn zog sich nach und nach aus dem operativen Geschäft zurück, ging schließlich zum Heinrich Bauer Verlag und blieb zunächst stiller Teilhaber der Ministry.

2006-2012: Ministry.BBS – Der große Sprung

Aus einer anfänglichen Kooperationsvereinbarung wurde schließlich eine handfeste Vision: die Gründung der „Ministry.BBS“ innerhalb der BBS Holding. Was folgte, war eine beispiellose Erfolgsgeschichte, denn gemeinsam konnten sie ihr Leistungsspektrum erweitern, wodurch sie Kunden wie Mitsubishi, OTTO und Nikon anzogen.

Doch auch in diesem Kapitel war Veränderung der Schlüssel. Nach sechs Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit beschlossen die Gründer, Marco, Nis und Andreas gemeinsam mit David neue Wege zu gehen. Durch ein Management-Buy-out sicherten sie sich die Freiheit, Kunden und Mitarbeitende mitzunehmen und die Geschichte von Ministry unter neuer eigener Flagge weiterzuschreiben.

2012-2020: Ministry Group – Das Wachstum des Unmöglichen

Der Neustart kam nicht ohne Risiken, doch Marco, Nis, Andreas und David waren bereit, alles auf eine Karte zu setzen. Sie gründeten die Ministry Group und begannen mit einem Team von 24 Leuten in einem repräsentativen Büro im Cremon in der Hamburger Altstadt.

Im Zuge der Neuausrichtung haben sie ihr Portfolio schließlich um den Bereich digitale Filmproduktion und durch die Übernahme der AntTrail Agentur um Social Media erweitert. Sebastian Keil wurde geholt, um das PR und Social Media Business aufzubauen.

Die Neugründung entwickelte sich rasend schnell zu einem großen Erfolg: Neben dem Online Advertising Geschäft für fast alle Procter & Gamble Marken im Raum D-A-CH wurde Ministry schließlich auch digitale Lead Agentur für die Marken Gillette und Gillette Venus, Head&Shoulders, Olaz und Herbal Essences.

Neugeschäft bedeutete auch immer neue Mitarbeitende und so ist die Ministry Group innerhalb des ersten Jahres von 24 auf knapp 50 Leute herangewachsen. Das war der Grund und gleichzeitig die Möglichkeit, über agile Unternehmensstrukturen nachzudenken, denn die Prozesse von 24 Leuten funktionieren bei 50 Leuten nicht mehr. Also stellten sich die Gründer eine entscheidende Frage: „Wie wollen wir miteinander arbeiten?“ Die Antwort führte zu einem radikalen Umbau der Strukturen, hin zu selbstorganisierten und selbstbestimmten Teams und einer Kultur des ständigen Neuentdeckens – und bescherte der Ministry Group sogar einen Beitrag in der brand eins. Die Ministry Group wurde nicht nur zum Vorreiter der New Work-Kultur in Deutschland, sondern auch zu einem Magneten für talentierte Köpfe und innovative Ideen. 

2017 folgte der nächste große Schritt: Die verschiedenen Sparten wurden als eigenständige Business Units unter der Holding Ministry Group organisiert. Es entstanden die Werbeagentur zwhy, die Softwareentwicklung Napsys, die Social Media- und PR-Agentur AntTrail, das Games Studio Cthirty6 sowie die Filmproduktion 6ft Rabbit. Hinzu kam eine Partnerschaft mit der Unternehmensberatung Digital Motion.

In dieser Wachstumsphase setzten sich die Gründer auch verstärkt für gesellschaftliche Projekte ein. So gründeten Andreas und David 2014 die Hacker School, um die nächste Generation von Digitalexperten auszubilden. Zudem initiierte Andreas 2017 anlässlich der Bundestagswahl die Kampagne „mit mir 90 prozent“.

Ministry wuchs auf 64 Mitarbeitende heran und die Ministry Kultur erlebte ihren Höhepunkt: Ministry Ehen wurden geschlossen und sogar Ministry Babys wurden geboren, eine Ministry Band wurde gegründet, die Charity-Konzert-Reihe “Agency Band Aid”  gegen Krebs wurde 2016 initiiert und über mehrere Jahre ausgerichtet. Die „Ministry Band“ spielte hier als Opener jedes Mal „we are the world“ in einer Punkrock-Version.

2018 stand ein weiterer Umzug an, da der Gebäudekomplex im Cremon an einen Hotelkonzern verkauft wurde. Die Ministry Group zog von dort in einen vierstöckigen klassizistischen Altbau am Zeughausmarkt, wo sie ihre New Work Kultur weiterentwickelt und erprobt haben. 

2020-2024: Corona und Wiederaufbau – Aufstieg aus der Asche

Dann kam das Jahr 2020, und mit ihm die größte Herausforderung in der Geschichte von Ministry. Der Verlust ihrer beiden größten Kunden Procter & Gamble und XING sowie die globale Corona-Pandemie brachten das Unternehmen an den Rand des Abgrunds. Das einst pulsierende Büro am Zeughausmarkt war plötzlich leer und das Team schrumpfte auf 16 Mitarbeitende. In dieser dunkelsten Stunde bewiesen die Gründer und das restliche Team ihren unerschütterlichen Glauben an die Zukunft. Sie zogen 2022 in den Co-Working Space „Factory Hammerbrooklyn“, vollzogen eine rasante interne Transformation und gewannen schließlich einen neuen, großen Auftrag: die Arbeitgeberkommunikation der AOK.

Wieder einmal bewies die Ministry, dass wahre Stärke darin liegt, sich immer wieder neu zu erfinden. Mit dem Namen Ministry Group und einem neuen Standbein in der Transformationsberatung nahm das Unternehmen wieder Fahrt auf. Die Geschäftsführung wurde neu aufgestellt: Andreas, Nis und Sebastian, der Geschäftsführer der ehemaligen AntTrail, bilden seitdem die dreiköpfige Governance Crew. Die weiteren Gesellschafter Marco und David setzen ihr Engagement bei Ministry in neuen Rollen fort und bleiben dem Unternehmen als wichtige Partner erhalten. Und, der Umzug in eine „Büro-WG“ in der Kanalstraße auf der Uhlenhorst markierte Anfang 2024 den Beginn eines neuen Abschnitts – mit einem mittlerweile wieder auf 40 Köpfe herangewachsenen Team. Neue Ziele und Visionen befinden sich kurz vor dem Roll Out.

2025 und darüber hinaus: Ministry of Innovation – Die Zukunft gestalten

Der Blick in die Zukunft zeigt: Die Ministry Group bleibt sich treu und setzt weiterhin auf Mut, Kreativität und die ständige Weiterentwicklung. Die Gründer und Kulturträger, Andreas, Marco, Nis und David, werden ihre innovative Arbeitsweise künftig als Innovationsberatung für andere Unternehmen zugänglich machen. Sie wissen, wovon sie sprechen, denn sie haben die Transformation bereits etliche Male vollzogen. Dank der (R)Evolution ihrer eigenen Arbeitskultur haben sie es geschafft, sich am Markt immer wieder zu behaupten, seit nunmehr 25 Jahren. Herzlichen Glückwunsch!

P.S. Schon seit einigen Jahren wird die Ministry Group bei kununu immer wieder mit „Bester Arbeitgeber“ ausgezeichnet.