unFIX ist ein Organisationsbaukasten, um Unternehmensstrukturen anfassbar und erlebbar zu machen. Die unFIX-Logik ist dabei leicht zu verstehen, denn Erfinder Jurgen Appelo hat eine einfache Bildsprache mit einer eingängigen Terminologie entwickelt, um über Strukturen, Rollen, Strategien, Entscheidungsfindungen etc. innerhalb eines Unternehmens zu sprechen.
Wie unFIX genau funktioniert, erklärt uns David Cummins, Berater & Coach für Organisation und moderne Führung bei der Ministry Group
Welches Problem habe ich, wenn unFIX die Antwort ist?
Das ist eine knifflige Frage, denn die Probleme können unterschiedlichster Natur sein. Es handelt sich aber immer um ein Problem aus der VUKA-Welt, wie z.B: Wie kann ich die Strukturen meiner Organisation verändern, um für die Zukunft gerüstet zu sein? Was muss ich ändern, damit Projekte reibungsloser ablaufen und auch die Menschen in der Organisation zufriedener werden? Wie löse ich sogenannte Silos auf, damit die Menschen besser miteinander kommunizieren können?
Bisher fehlt vielen Organisationen ein Weg oder ein Werkzeug, um den Ist-Zustand und den Soll-Zustand mit allem, was in der Organisation passiert, zu visualisieren – es fehlt eine greifbare Basis, um eine Veränderungsstrategie abzuleiten. Bekannte Frameworks wie SAFe, LeSS, Holacracy oder das sogenannte Spotify-Modell sind oft zu starr oder passen einfach nicht zu jedem Unternehmen.
Kann man unFIX in jedem Unternehmen anwenden?
Theoretisch ja, denn es ist absolut branchenunabhängig. Faktisch sollte aber ein gewisses Maß an Selbstorganisation und Verständnis von Agilität im Unternehmen bereits etabliert sein, damit ein Nährboden gegeben ist, um über Organisationsstrukturen und -veränderungen sprechen zu können. Es braucht dafür Menschen, die offen sind, nicht nur im, sondern auch am Unternehmen zu arbeiten.
Wie funktioniert unFIX?
Der unFIX-Baukasten wird auch Pattern Library genannt. Darin enthalten sind 40 Lösungsmuster für potentielle Pain Points, die in jedem Unternehmen existieren können. Dazu zählen u.a. Crews, Behavioral Values, Time Commitments, Strategic Dimensions, etc. Alle Patterns stehen als Kartenset zur Verfügung – d.h. man kann “die Strukturen anfassen” und erlebbar machen. Die Patterns beleuchten verschiedene Aspekte der Organisation, ob Teamstrukturen, Business Lebenszyklen, Teamrollen und Partizipation bis hin zu Möglichkeiten, Entscheidungen zu treffen und Abhängigkeiten zu durchbrechen. Meistens fokussieren wir erstmal auf Strukturen und das Sichtbarmachen von Arbeitsweisen.
Was ist das Ziel von unFIX?
Weil unFIX uns eine gemeinsame Sprache gibt, um über unsere Strukturen zu sprechen, ist es möglich, alle Menschen aus dem Unternehmen einzubeziehen, die an der Gestaltung ihrer Arbeitsumgebung und Teamstrukturen interessiert sind. Wirklich magisch wird es, wenn sie zusammen mit den Patterns “spielen” und durch den kreativen Austausch und das “Kartenlegen” Neues im jetzigen System entdecken und gemeinsam Szenarien für die Zukunft entwickeln.
Wie ist unFIX aufgebaut?
Wie Lego. Alles geht, aber nichts muss. Alle Antworten sind miteinander kompatibel. Man wählt die Elemente heraus, die für das eigene Unternehmen nützlich sind – ohne ein vorgegebenes System von außen ins Unternehmen hineinzutragen.
Wie oft nutzt man unFIX?
Immer wieder. Die größte Hürde ist die erste Veränderung, die man angeht. Aber ab dem Moment, wo man sich auf den Wandel einlässt und mit unFIX kontinuierlich problematische Strukturen herausarbeitet, wird die Veränderung zur Routine, was wiederum die gewünschte Flexibilität ins Unternehmen bringt.
Welche Antworten gibt unFIX zum Thema Führung?
Das Thema Führung von selbstorganisierten Teams ist ein großes Thema für sich. So viel ist klar: Selbstorganisation bedeutet nicht führungslos. Im Gegenteil: Selbstorganisation braucht einen klar definierten Rahmen. Welche Entscheidungen werden wo getroffen? Wer legt die Strategie fest, wer kümmert sich um die gesamte Gruppe? Alles, was nicht definiert ist, fällt auf das Management zurück – es ist also eine Führungsaufgabe, dafür zu sorgen, dass es Definitionen für das Treffen von Entscheidungen, für die persönliche Weiterentwicklung, für das Geschäftsmodell, etc. gibt und dass so viel wie möglich an die Mitarbeiter delegiert wird, die die besten Entscheidungen treffen können.
Mit unFIX kann man auf dem Weg der Veränderung hin zu mehr Selbstorganisation und weniger Command-and-Control mit verschiedenen unFIX-Patterns arbeiten und dabei die Schmerzpunkte identifizieren und die Grenzen des Managements deutlich machen. Je nach dem, wie viel Verantwortung an die interdisziplinären, selbstorganisierten Teams gegeben wird, liegen dann beim Management mehr oder weniger bzw. ganz neue Aufgaben an.
Kann man mit unFIX alle unternehmerischen Probleme lösen?
Nein, natürlich nicht. Wir von der Ministry Group sind überzeugt davon und wissen es aus eigener Erfahrung, dass wir für eine erfolgreiche Organisationsentwicklung auch jeweils auf den Ebenen der Organisation, der Teams und der Einzelpersonen arbeiten müssen. Das bedeutet, dass wir Strukturen, Prozesse, Zusammenarbeit und Führung entwickeln und individuelle Fähigkeiten und Autonomie fördern müssen. Dazu müssen wir unsere Annahmen über Menschen, Zusammenarbeit und Organisationen überprüfen. Wir arbeiten hier mit diversen Modellen und Methoden. unFIX ist ein weiteres Tool, ein sehr leistungsstarkes Tool für die Gestaltung von Strukturen, die Visualisierung der Zusammenarbeit und die Definition von Führung. In unserem Beratungsalltag kombinieren wir einzelne unFIX-Elemente mit Prinzipien und Werkzeugen aus Agilität, Dialog, Impeccable Leadership und psychologischer Sicherheit, um nur einige der Modelle zu nennen, die uns helfen, anderen zu helfen.
Ein letztes Plädoyer für unFIX
Lasst uns Strukturen schaffen, die für die Veränderung geschaffen sind, so dass Organisationen sich flexibel und anpassungsfähig aufstellen können!
Über die Ministry Group
Seit 1999 beschäftigt sich die inhabergeführte Ministry Group mit der digitalen Transformation und ihren Auswirkungen auf Unternehmen, Marken und Organisationen – und auf die dazugehörigen Menschen. Als kreativer und empathischer Partner begleitet die Ministry Group Organisationen, die sich in New Work Prozesse begeben. Die Ministry Group hat hierfür einen Dreiklang aus den drei Säulen Ministry of Communication, Ministry of Technology und Ministry of Transformation entwickelt und setzt auf Synergien zwischen Kommunikation, Technik und Organisationsentwicklung. Jedes Projektteam wird individuell zusammengestellt, sodass immer genau die jeweils benötigten Kompetenzen zum Einsatz kommen, die aber nicht losgelöst, sondern immer im Sinne des Dreiklangs zusammenspielen. Die Transformations-Experten geben ihr Knowhow gerne weiter: Sie richten unter anderem seit 2016 mit der New Work Future die älteste New Work Konferenz Deutschlands aus. Ziel ist ein lebendiger Austausch zu neuen, individuellen Wegen und Möglichkeiten, um eine Organisation zu führen.
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